Als Dorothea als Kind eine Katze am Schwanz packte, zupfte ihr Grosi sie an den Haaren und maßregelte sie mit den Worten:

«Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.»

Das Zitat stammte von Albert Schweitzer und sollte die damals noch junge, auf dem Land aufgewachsene Dorothea auf ihrem zukünftigen Lebensweg begleiten.

 

Nach einer kurzen Einführung zum Verhältnis Mensch-Tier stellt sie zusammenfassend zwei Extrempositionen dar:

Die erste Position ist eine überhöhte Tierliebe. Die gegenüberliegende Sichtweise ist das Tier als blosses Nutztier zu sehen.

Die Gemeinsamkeit dieser scheinbaren Gegensätzen ist, liegt darin, dass beide restlos über das Tier verfügen.

 

Dorothea Loosli-Amstutz zitiert das Schweizer Tierschutzgesetz, Art 4, das sehr weitreichend sei. Das Schlüsselwort liegt, so Loosli-Amstutz, im Wort «ungerechtfertigt» und umfasst alle beigefügten Schmerzen – von Hunden mit kurzgezüchteten Schnauzen, die chronische Atemnot haben bis hin zu produzierenden Kühnen mit 60 Liter pro Tag.

Aus diesem Grund, kombiniert mit dem Thema Treibhausgasemissionen, habe sie anfangs ihrer politischen Laufbahn gesagt, Tierschutz ist Klimaschutz. Wir sehen, so Loosli-Amstutz, dass rund ¼ der Treibhausgase der Landwirtschaft zugeschrieben werden – dies hat direkt mit der Nutztierhaltung  und letztlich mit unserer Ernährung, basierend auf tierischen Produkten zu tun. Um dies zu veranschaulichen, zeigt sie mehre Grafiken.

Wer diesen Abschnitt gern hören möchte, kann gleich direkt einsteigen (https://youtu.be/ynOFRSbhRyE?t=491)

 

Die Frage, die sie in den Raum stellt, lautet: Warum bedienen wir uns derartig an den Mit-Tieren? (14.45/11:30) Ihre Antwort auf diese Frage lautet: «Die meisten begründen es mit der Überlegenheit, unserer Intelligenz, unserem Selbstbewusstsein und unserer Vernunft.» Dieses Alleinstellungsmerkmal ist allerdings seit Jahren widerlegt. Sie fügt viele Beispiel an, bei denen Tiere höhere Qualitäten vorweisen als Menschen.

Auch bezüglich Kommunikation sind wir Menschen, so Loosli-Amstutz, nicht wirklich besser, nur anders, Tiere kommunizieren auf Ebenen, die wir teilweise schlichtweg einfach nicht verstehen oder kennen.

Tiere nehmen ihr Leben anders wahr als wir Menschen, aber automatisch das Recht zu verbinden, Tiere für sämtliche Zwecke benutzen zu dürfen, ist für Dorothea Loosli-Amstutz problematisch.

 

Wie ordnen wir aber das Tier-Mensch Verhältnis theologisch ein? (https://youtu.be/ynOFRSbhRyE?t=818)

Hier gibt es zwei Ebenen. Die erste Ebene: Der Mensch soll über die Erde «herrschen» (1 Mose 1, 26-31). Die zweite Ebene im selben Textabschnitt: Der Mensch soll eine bewahrende und sorgende Grundhaltung einnehmen.

Wer die Bibel mit der «Tier-Brille» liest, staunt wie oft Tiere in der Bibel vorkommen. Das Mensch-Tier-Verhältnis steht grundsätzlich auch in engem Zusammenhang mit der Erlösung. (https://youtu.be/ynOFRSbhRyE?t=1012)

Ein kraftvolles Bild ist der Tierfriede in Jesaja 11,6-8:

«Da wird der Wolf bei dem Lämmlein wohnen, der Leopard bei dem Böcklein niederliegen. Das Kalb, der junge Löwe und das Mastvieh werden beieinander sein, also dass ein kleiner Knabe sie treiben wird. 7 Die Kuh und die Bärin werden miteinander weiden und ihre Jungen zusammen lagern. Der Löwe wird Stroh fressen wie das Rindvieh. 8 Der Säugling wird spielen am Loch der Natter und der Entwöhnte seine Hand nach der Höhle des Basilisken (König der Schlangen) ausstrecken.»

 

Dorothea Loosli-Amstutz fasst es so zusammen, dass sie sagt, es «wäre schon etwas merkwürdig an eine Ordnung Gottes zu glauben, aber dann die Grundvorstellung doch abzulehnen, dass er die Verhältnisse in der Natur auf den Kopf stellen kann.»

Es ist eine Vision, die einerseits heute schwierig ist zu vertreten, aber andererseits Hoffnung und Kraft gibt!

 

Das ganze Video zur ECO-RUNDE: